Mag sein, dass ich an dieser Stelle emotional handle und emontionalsbedingt schreibe. Es kann sein, dass ich nach kurzer Zeit diesen Artikel löschen werde. Aber Gefühle sind eben Gefühle und sie müssen ausgesprochen werden.
Heute habe ich in der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung einen Aritkel über die Forderung eines IQ-Tests für die Migranten durch die CDU und aber auch CSU gelesen. Darin heißt es: „Der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU, Peter Trapp, sagte der Bild -Zeitung: „Ich bin für Intelligenztests bei Einwanderern.“ Der Staat müsse bei der Zuwanderung Kriterien festlegen, die ihm nützen .“
Ich will nicht lange darüber reden, aber nur so viel aus meiner Dissertationsarbeit. Vielleicht kommt auch daher meine Empfindlichkeit, aber ich kann es mir nicht verkneifen:
Rassenhygeniker glaubten von sich selbst, eine neue Wissenschft zu betreiben. Biologie, Anthropologie und Soziologie waren ihre Bezugswissenschaften. Deutsche Rassenhygieniker sahen ihre Aufgabe darin, Deutschland zu einer starken, gesunden und leistungsfähigen Nation zu machen. Schon im Kaiserreich beschäftigen sich Rassenhygieniker mit Degenerationserscheinungen in der Gesellschaft, untersuchten die Belastung der Bevölkerung durch sogenannte „minderwertige“ Menschen und arbiteten an bevökerungspolitischen Fragen.
Ziel der Rassenhygieniker war es, Einfluss auf die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen, in den Fürsorgeorganisationen und der Wohlfahrtspflege sowie in der Sozialpolitik zu erlangen. Dazu mussten sie sich um Aufmerksamkeit und Akzeptanz bemühen und ihre Lehre wissenschaftlich weiterentwickeln.
Ein Transportmittel der rassenhygienischen Konzeption in die Theorie und Praxis der Fürsorge hinein waren die Fachzeitschriften, über deren Lektüre die Fürsorger/innen mit den rassenhygienischen Argumenten vertraut gemacht wurden. Die Rassenhygieniker konnten in den Zeitschriften ihre Meinungen publizieren, um so ihre Denkweise in die Köpfe der Leser zu infiltrieren.
An dieser Stelle muss ich wieder an ein Zitat aus einer Zeitschrift aus dem Jahr 1934 denken:
„Kriminalität und Eugenik
Der Arzt im Kampfe gegen das Verberechen. Die biologische Verbrecher-Bekämpfung im neuen Deutschland – Vorbeugen ist besser als heilen!
Der Kampf gegen das Verberechen ist im neuen Deutschland keineswegs nur eine Angelegenheit der Justiz, ja in gewissem Sinne ist die Bedeutung des Arztes als Bekämpfer des Verberechens sogar noch wichtiger geworden. Die Justiz wird in den meisten Fällen erst eingereifen können, wenn das Vergehen oder Verberechen bereits geschehen ist, der Arzt aber kann unter Umständen viel wirksamer, als es etwa durch Sicherheitsverwahrung, Besserunganstalten usw. möglich ist, durch rein mediziische Maßnahmen einen Verberecher „heilen“, d.h. zum nützlichen Mitglied der Gesellschaft machen.“ (Wolterek, Heinz: In: Neue Welt, März 1934, Heft 3, S. 85 f.)
Eine Reinheit der Gesellschaft herstellen zu wollen, bedeutet in erster Linie rein volkswirtschaftlich zu denken. Eine Selektion bedeutet stets zugleich eine Ausgrenzung. Die Verbindungen des Katholizismus und Protestantismus mit dem eugenischen Gedankengut des Nationsozialismus sind keine 100 Jahre her. Die Christlich Demokratische Union sollte sich, bevor ihre Leute solches Gedankengut durch die Zeitungen verbreiten, sich einmal mit den Folgen solchen Unsinns auseinandersetzen. Mag sein, dass sie dadurch nach Wählerstimmen fischen. Aber sie werden aus diesem trüben Fluss nur solche Fische fangen, die nicht zum Verzehr geeignet sind. Solche, die der deutschen Gesellschaft, aber auch Volkswirtschaft, mehr schaden.
Heute verlangen sie einen IQ-Test für Einwanderer, aber wo ist die Grenze? Wenn einmal eine Institution für Neueinwanderer geschaffen wird, wer kann garantieren, dass morgen die bereits hier lebende Migranten nicht zum Test geschickt werden, und wenn es auch gut funkitoniert die HARZ-IV-Empfänger?
Vielleicht wäre keine schlechte Idee, wenn man für die Mitgliedschaft in die CDU auch einen solchen IQ-TEST einführen würde, oder?